Umfrage zur nicht-aggressiven Handhabung

Mäuse waren und sind in den meisten Teilen der Welt das am häufigsten verwendete Tier in der wissenschaftlichen Forschung, so auch in der Schweiz (laut der jährlichen Statistik über die Verwendung von Tieren in der Schweiz und dem eigenen Bericht des Schweizer 3RCC über die Verwendung von Tieren in Versuchen). Nicht in diesen Statistiken enthalten ist die Zahl der Mäuse, die nur in Zuchtprogrammen eingesetzt werden oder aus anderen Gründen nicht an einem bewilligten Tierversuch teilnehmen. Jede einzelne dieser Mäuse wird direkt von einer Person in der Zuchtanlage oder im Forschungslabor behandelt, und zwar im Allgemeinen regelmäßig. Daher ist die Art und Weise, in der die Mäuse gehandhabt werden, von großem Interesse für das Wohlergehen der Tiere, und in dem Maße, in dem diese Handhabung die Versuchsergebnisse beeinflussen könnte, wird sie von grundlegender Bedeutung für die wissenschaftlichen Ergebnisse sein.

Bei jeder Art der Handhabung von Mäusen (z. B. Gesundheitsuntersuchung, Käfigwechsel usw.) wird die Maus klassischerweise am Schwanzansatz angefasst. In den letzten zehn Jahren gab es jedoch einen Zustrom wissenschaftlicher Studien, die darauf hindeuten, dass die Handhabung mit dem Schwanz oft zu erhöhtem Stress und Angst bei den Tieren führt(Hurst und West, 2010), und dass die Verwendung von Alternativen die Interaktion zwischen Mensch und Maus verbessern kann(Gouveia und Hurst, 2013) und dass die Vorteile auch nach anderen aversiven Verfahren bestehen bleiben(Henderson et al., 2020).

Das Schweizer 3RCC unterstützt diese Forschung und will Methoden fördern, die nachweislich wissenschaftlich fundiert und robust sind und das Wohlergehen der betroffenen Tiere verbessern. Als ersten Schritt zur Förderung des Einsatzes von nicht-aversiven Behandlungsmethoden auf allen Ebenen der Versuchsdurchführung in der Schweiz mussten wir zunächst den aktuellen Stand dieser Techniken in der Schweiz kennenlernen(Projekt 20_08). Deshalb haben wir eine kurze Umfrage über nicht-aversive Behandlungsmethoden in verschiedenen Schweizer Institutionen durchgeführt und verteilt.

Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Umfrage wird das Schweizer 3RCC eine Reihe interner Projekte lancieren , um die aufgezeigten Einschränkungen zu beheben und die Umsetzung von Ansätzen für einen schonenden Umgang mit Tieren sowohl in Tierhaltungsanlagen als auch in einzelnen Forschungsgruppen weiter zu fördern.

Veröffentlicht : 01.06.2021

3RCC-UMFRAGE